Ist das Rotwildmanagement im Land noch zeitgemäß?
Der Umgang mit dem Rotwild, dem Wappentier des Landes Baden-Württemberg, richtet sich noch immer nach Vorschriften, die im Jahr 1958 erlassen wurden. Es wird nur in 5 Rotwildgebieten geduldet, die insgesamt 4% der Landesfläche umfassen. Damit bildet Baden-Württemberg das Schlusslicht aller Bundesländer, in denen Rotwild vorkommt.
Die 1958 erlassene Rotwildverordnung ist aus vielen Gründen heute nicht mehr zeitgemäß: Lebensräume des Rotwildes haben sich stark verändert, die tatsächlichen Vorkommen der Rotwildes decken sich nicht mehr mit den amtlichen Rotwildgebieten, es gibt inzwischen den Nationalpark Schwarzwald und Rotwild wird als Teil von Ökossystemen heute nicht mehr nur unter jagdlichen Gesichtspunkten betrachtet.
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Ziel der Kampagne
Mit unserer Kampagne „Platz!Hirsch“ wollen wir in Politik und Gesellschaft für ein zeitgemäßes Rotwildmanagement im Land werben. Dazu ist es notwendig, die antiquierte Rotwildverordnung anzupassen.
Angesichts der Tatsache, dass eine großflächige klimabedingte Schädigung der Wälder im Land einen Waldumbau hin zu klimaresilienten Beständen notwendig macht, ist ein modernes Rotwildmanagement, das diesem Umstand besonders Rechnung trägt, nur möglich, wenn betroffene Gruppen (Grundeigentum, Waldbau, Jagd, Naturschutz) zusammen nach Lösungen suchen.
Blaupause dafür soll nach dem Willen des Landes eine Rotwildkonzeption für das größte Rotwildgebiet im Land sein, das seit einigen Jahren unter Federführung der FVA erarbeitet wird.
Petition
Unsere Bemühungen um eine andere Rotwildpolitik im Land wurden unterstützt durch die Deutsche Wildtier Stiftung.
Sie startete im Frühjahr 2020 eine bundesweite Online-Petition, an der sich fast 40.000 Menschen beteiligten. Das Ergebnis der Petition wurde Minister Hauk (Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW) als erste geröhrte Petition übergeben: Für jede Stimme 1 Minute Hirschröhren!
Parallel dazu brachte die Deutsche Wildtier Stiftung eine Petition beim baden-Württembergischen Landtag ein, der leider nicht abgeholfen wurde.
Die Aktionen wurden durch eine Postkartenaktion an Landespolitiker und provokative Großplakate im Hauptbahnhof Stuttgart begleitet.
Rotwildrichtlinie
Die Rotwildrichtlinie, die der Umsetzung der Verordnung in der Praxis dient, lief im Herbst 2020 aus. Sie wurde deshalb unter Beteiligung des Landesjagdverbandes neu gefasst. Da die Richtlinie sich im gesetzlichen Rahmen der immer noch gültigen Rotwildverordnung von 1958 bewegen muss, konnten nicht alle Forderungen des LJV nach einer grundlegen Modernisierung umgesetzt werden.
Immerhin wurden in der Richtlinie Regelungen getroffen, die in die richtige Richtung weisen:
· Hinweis auf die Möglichkeit, Wildruhegebiete auszuweisen.
· Ergänzung einer Regelung zum Monitoring.
· Für die Regulierung des Wildbestandes wurden zum Erreichen der Ziele die Aspekte Äsungsverbesserung und Beruhigung der Lebensräume ergänzt.
· Die Klasseneinteilung wird nicht wie bisher nach dem Alter, sondern nach den in der Praxis schnell erkennbaren Geweihmerkmalen ausgerichtet.
· Die Bedeutung und Notwendigkeit von Hegegemeinschaften wird herausgestellt.
· Die Regelung zu Verbesserung der Äsungsverhältnisse und Wildfütterung wird um Habitatpflege ergänzt und auf die aktuellen Regelungen zu Fütterungen Bezug genommen.
· Es wird empfohlen aufgrund der physiologischen Umstellung des Rotwildes auf energiesparendes Verhalten den Abschuss bis Ende Dezember zu erfüllen.
Änderung der Rotwild-Verordnung: Jetzt!
Mit der Änderung der Rotwildrichtlinie erfolgte in Schritt in die richtige Richtung. Was jetzt folgen muss, ist die Änderung der Rotwildverordnung! Dazu bieten wir Politik und Jagdverwaltung unsere Zusammenarbeit an.
Mehr Platz
Wir finden 4 % der Landesfläche sind zu wenig
Mehr Plan
Wir fordern einen ganzheitlichen Plan
Mehr Respekt
Wir fordern Wildruhezonen
Mehr Vielfalt
Wir fordern Rotwild als Lebensraumgestalter
Mehr Verbund
Wir fordern die Vernetzung der Lebensräume
Hessens Wälder ohne Hirsche
Hessens Hirsche in Gefahr - Ist die Zukunft der Hirsche durch die Zerschneidung von Lebensräumen und der daraus folgenden Inzucht in Gefahr?

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